Dienstag, 7. Juni 2011

...... time goes by




After seven months in India we would like to end our blog with an entry in English in order to mention everyone who made our stay possible and wonderful

Thanks to...

… the Prachodana staff in general who welcomed us to their homes, introduced us to their work and were always interested
… Anita, Geetha, Auntie (Saraswathi) and Sharada who lived with us in the Hostel, we could not imagine our life in Hassan without them. We had quite a lot of fun together
… our mentor Mona and her daughters who became really close to us, we are sure we will miss them
… the kids who we naturally an important part of our daily life.
… Director Sir, Madam, Sajith and Ajith who integrated us in their family life whenever it was possible, introduced us to many different traditions and simply made our stay wonderful

… Malathi who is definitely the best and most energizing Mentor of the Mentors one can imagine
… the KKID staff who really does a great job and made us feel welcome every single time we visited

… the KKS which gave us the opportunity to come to India
… Renate Tietz, Kirsten Sames and Andrea Maier who did a great job; taking care of all our needs and worries, we are fully aware that the weltwärts-team of the KKS is something special we are thankful for all you did for us

… our sponsors who helped us realize our stay in India
… our friends who virtually brought us back to home via internet which was sometimes also important for us
last but not least … our families, especially our parents (and Tim) who supported us whenever we needed them. We realized how much we need them and that we are really happy to have such great families

None of the persons mentioned above should be missing, because all together they made our stay unique. THANK YOU!


Anju & Juli

Delhi & Agra



....mittlerweile ist es schon eine ziemliche Weile her, dass wir beide wieder in Deutschland angekommen sind. Wir wollen euch aber trotzdem nicht die Bilder unserer letzten Etappe der Rundreise vorenthalten, die unsere Rundreise gekonnt abrundeten: 5 Tage in Delhi und Agra


Ausblick auf das Red Fort
Die Vorzüge des Frauenabteils in der Metro haben wir öfters genossen
Frühstück vor dem Ausflug nach Agra


nach einem anstregenden Tag, Ausruhen wie Mehrunissa (--> Buchtipp: "Die Pfauenprinzessin" :-))
leider hatte der Zuckerwattenverkäufer am Gateway of India keine grüne Zuckerwatte :-P
gemeinsames letztes Essen vor dem vorläufigen "Auf-Wiedersehen"-Sagen

Montag, 28. März 2011

Ein kleiner Reisebericht

“One’s destination is never a place, but a new way of seeing things.” - Henry Miller -



Nach 27 erlebnisreichen Tagen sind wir wieder zurück in unserer indischen Heimat Hassan. Wir haben unglaublich viel erlebt, gesehen und unsere Rucksäcke sind auf wundersame Weise immer voller geworden. Das Erlebte wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten, deshalb hier eine kurze Zusammenfassung unserer Tour durch die südindischen Bundesstaaten Karnataka, Goa, Kerala & Tamil Nadu.


Karnataka Hassan – Abschied von den Kindern


Abschied nehmen ist natürlich auch Teil der Volunteererfahrung. Wie im vorigen Blogeintrag beschrieben, gingen wir davon aus, dass die Kids bei unserer Rückkehr nicht mehr im Hostel sein würden. Deshalb planten wir eine kleine Abschieds“function“, die eine Diashow, sowie Übergabe von einem kleinen Geschenk für jedes Kind beinhaltete. Im Vorfeld hatten wir Montagmorgens ein Plakat mit Bildern von den vergangenen sechs Monaten aufgehängt, als die Kids von der Schule kamen, war es DIE Attraktion „Miiiiiiss, verry nice“. Vor dem Abend hatten wir ja schon ein bisschen Angst, aber es lief soweit alles ganz gut, bis e nach dem Programm an unserer Tür klopfte (wir waren gerade am Packen der letzten Sachen). Die Kinder übergaben uns Freundschaftsbänder, ein Mädchen hat uns von ihrem eigenen Geld zwei Ketten gekauft, die wir zuerst gar nicht annehmen wollten. Da begann die Beherrschung bereits zu bröckeln, als die ersten Kinder nicht mehr nur heulend, sondern schluchzend vor uns standen, brachen bei 50% der Volunteers die Dämme. Wir saßen dann eine gefühlte Ewigkeit auf dem Hostelflur und haben Widmungen in die Schulbücher der aufgelösten Kids geschrieben. total süß war der 9-jährige Sundeepa, der unsere Handynummern haben wollte. Also schrieben wir unsere Nummern mit Namen auf ein Post-it und er klebte es sich uf die linke Brustseite – das war einfach nur knuffig. Irgendwann gegen 10 Uhr abends musten wir dann aber wirklich gehen, das Bild der winkenden Kindern vor dem Hostel werden wir wohl nicht so schnell vergessen. Nach diesem emotionalen Abschied begann die Reise nach Hampi während der wir das Gefühl bekamen, dass 80% der indischen Bevölkerung männlich sind. Vor allem d wir abends unterwegs waren, war nahezu keine Frau zu sehen. Dennoch möchten wir schon einmal vorweg sagen, dass wir uns nie bedroht gefühlt haben und auch so, zwei Mädels aus dem Westen absolut sicher alleine durch Indien reisen können. Allerdings haben wir immer wieder Witze darüber gemacht, dass wir unsere Reise problemlos hätten ohne Ersparnisse finanzieren können, wenn wir für jedes mal „Angestarrt-werden“ 1 Rs bekommen hätten ;-)… naja wir sind hier aber leider nicht bei „wünsch dir was“.


"Bye bye miss"


Wolfgang Petri wäre neidisch



Hampi – Eintauchen in ein völlig anderes Indien


Hampi als Ort ist einfach nur wunderschön. Man ist sofort nach Ankunft in einer ganz anderen Welt. Es wird im Lonely Planet – der Travelerbibel – al verzauberter, magischer Ort beschrieben, dem können wir nur zustimmen. Die Landschaft rund um Hampi bringt einen immer wieder zum Staunen, hinter jeder Wegbiegung warten neue fantastische Szenerien, vor allem die Mischung aus Natur und Tempelanlagen. Am Anfang wahren wir von der Traveleratmosphäre total überwältigt – unendlich viele Läden mit Hippieklamotten, Schmuck, Lampions und „touristisch-indischem“ Allerlei, „Roof-Top“-Restaurants mit sehr westliche angehauchter Speisekarte sowie Menschen mit Spaghettiträgertops und Shorts. Sind wir immer noch in Indien? Ja, denn auch in Hampi muss man um Preise feilschen. Unser Lieblingsbeispiel ist ein Kleid dessen erster Preis 850 Rs betrug, dass wir dann aber ohne große Anstrengung für 300 Rs bekamen. Die intensiven Preisverhandlungen beinhalteten auch andere „interessante“ Angebote. Ein sehr „entspannt“ wirkender Kleiderladenbesitzer teilte uns mit, dass unter den Klamottenbergen in einem „gut sortierten“ Laden wirklich gute Joints für uns bereit lägen. Wir lehnten dankend ab und begnügten uns dann doch lieber mit einer hübschen Alibabahose :-). Spaß bei Seite, es ist uns wirklich negativ aufgefallen, wie oft uns in Hampi und Goa diverse Drogen angeboten wurden, sei es in einem Laden, von einem Rikshafahrer oder einfach mal auf der Straße. Neben den kulinarischen, shoppingstechnischen und umgebungsbezogenen Highlights erreuten wir uns sehr am Bad der Elefantendame Lakshmi. Sie gehört zum Haupttempel Hampis und nimmt jeden Tag ihr Bad im nahe gelegenen Fluss. Dabei hat sie immer viele Zuschauer, es ist aber auch wirklich ein einmaliges Erlebnis, einen Elefanten in einem Fluss frei schwimmen zu sehen. Wir sahen noch andere wilde Tiere schwimmen… und zwar wurden wir zu einer Besichtigung auf eine private Bananenplantage eingeladen. Von einer Aussichtsplattform aus hatten wir nicht nur einen guten Blick über die Umgebung, sondern konnten auch einige Krokodile bei ihrem Sonnenbad beobachten. Etwa flussabwärts meinten 50% der Prachodanavolunteers sich die Füße im Fluss abkühlen zu müssen, zum Glück wurde vorher die Sonnenbrille abgenommen, in weiser Voraussicht…. „Lachst du mich aus wenn ich rein falle?“ „Weiß ich noch nicht“… zwei Schritte… PLATSCH! Zum Glück haben die Touristen die Krokodile in den oberen Teil des Flusses vertrieben. Wir wollten nach einem längeren Spaziergang trotzdem nicht zurück schwimmen und sind deshalb in einem kleinen, runden Boot zurückgefahren. All diese schönen Erfahrungen konnten wir mit Leah, Feli & Felis Papa teilen, die zufälligerweise zur gleichen Zeit in Hampi waren.






Goa Panjim - alte Kirchen und scharfe Gewürze


Unsere nächste Station war Panjim, die Hauptstadt der ehemaligen portugiesischen Kolonie Goa. Der Stadt merkte man die portugiesischen Wurzeln vor allem an der Architektur noch an. Von Panjim aus besuchten wir eine im Lonely Planet empfohlene Gewürzplantage. Man wird im Reiseführer immer wieder vorgewarnt, das den Taxifahrern die interessantesten Geschichten einfallen, um einen dazu zu bringen statt der öffentlichen Verkehrsmittel ein total überteuertes Taxi zu nehmen. in unserem Fall lautete die Story, dass sonntags keine Busse fahren. Letztendlich zahlen wir einen Bruchteil des Taxipreises für den regelmäßig fahrenden Bus. Der Aufwand hat sich gelohnt, die Bio-Gewürzplantage war wirklich auf Touristen eingestellt und wir erfuhren einiges Neue über die Vegetation in Indien. Wusstet ihr beispielsweise, dass eine Bananenpflanze nur einmal trägt? Und dass es eine Pflanze gibt, die „all spice“ genannt wird, weil sie wie eine Mischung mehrerer Gewürze schmeckt? Wenn man in Panjim ist, muss man auch unbedingt Old Goa besichtigen. Dort findet man eine Ansammlung von portugiesischen Kirchen, direkt beieinander. Wenn man zwischen den alten Bauwerken hindurch läuft, fragt man sich warum die portugiesischen Kolonialherren in einem so kleinen Umkreis so viele, große Kirchen erbaut haben. Nicht zu empfehlen ist der Besuch des Wax Museums, das Beste an diesem Museum ist die Klimaanlage, die verhindert, dass die Wachsfiguren schmelzen. Das Essen auf der Plantage für zwei (!!!!) Personen



auf nach Arambol



Arambol - Happy (?!) Hippie


In Hampi haben wir uns ein bisschen umgehört, welche Orte den anderen Travelern in Goa am besten gefallen haben. Es gab genau zwei Lieblingsorte: Anjuna und Arambol. Wir entschieden uns dazu beide zu besuchen un mit Arambol anzufangen. Nach Hampi war das, unserer Meinung nach, der absolute Reinfall und so ergriffen wir einen Tag später die Flucht. :-)



Anjuna – Jazzkonzert, tolle Restaurants und ein „Floh“markt


Anjuna hat schon viel besser angefangen, da wir eine schöne Unterkunft hatten. Besonders bekannt ist Anjuna für den mittwochs stattfindenden Flohmarkt. Eigentlich müsste man allerdings den Namen ändern, da es sich nicht um einen Flohmarkt handelt, sondern eher um einen „normalen“ Markt auf dem man alles findet, was das Touristenherz begehrt. Unser Rucksack wurde weiter gefüllt mit Schuhen, Schals, Ohrringe, Filzaccessoires – man soll uns ja schließlich ansehen, dass wir in Indien waren :-). Als wir über das Marktgelände schlenderten fiel uns auf, dass die Touristenszene Anjunas deutlich von russischen Urlaubern dominiert ist. Generell kann man sagen, dass Anjuna wirklich sehr auf westliche Touristen eingestellt ist, deshalb ist die Gastronomieszene dort auch sehr ausgeprägt und gut. Wir waren zum Beispiel in DER German bakery von Anjuna. Allerdings war es keine typische deutsche Bäckerei, sondern mehr ein Gartenrestaurant. Als wir dort waren wurde die Atmosphäre mit einem Jazzkonzert perfektioniert. Bei solchen Gelegenheiten lernt man schnell echt interessante Leute von überall auf der Welt. kennen…




Kerala Cochin – unsere ersten Tage in Kerala


Auf unserer 13-stündigen Zugfahrt von Margao nach Ernakulam (bzw. Panjim nach Cochin) hatten wir interessante Mitreisende. Unser Teil des Zugs füllte sich mit 25-jährigen Jungs. Es stellte sich heraus, dass es sich um die erfolgreichste Fußballmannschaft Goas handelt, die sich international zusammensetzt aus Ländern wie Neuseeland, Brasilien und verschiedenen indischen Bundesstaaten. Damit sie den Ausstiegspunkt mitten in der Nacht nicht verpassten, stellten wir den Wecker eines unserer Handys und ließen das gute Stück auf dem Tisch liegen. Dazu muss man vielleicht noch erwähnen, dass man in Indien mit Schlafzügen fahren kann. Es gibt zwar keine ganz abgetrennten Bereiche, aber je nach Klasse werden durch Vorhänge jeweils vier bzw. sechs Betten abgetrennt. Nachdem die Fußballer den Zug verlassen hatten (das Handy lag weiterhin auf dem Tisch) muss uns wohl jemand in unserem Bereich besucht haben, denn als wir aufwachten war das Handy weg. Dumm gelaufen, aber wir hatten definitiv Glück im Unglück; der Dieb hätte ohne Probleme auch unsere Handtaschen mit Kameras, Kreditkarten usw. mitnehmen können. Mit unserem zweiten Handy riefen wir auf der Nummer an, Ende der Geschichte ist, dass das Handy wahrscheinlich zu Prachodana nach Hassan geschickt wird. Ob der Sender des Pakets nun auch der bekehrte Dieb ist wissen wir auch nicht – was für ein seltsamer Vorfall. Nach diesem Schock genossen wir trotzdem die Küstenstadt Cochin. Besonders schön ist der Teil „Fort Cochin“ in dem man durch schöne Gassen schlendern kann und den Fischern beim Einholen der chinesischen Netzen über die Schulter schauen kann. Wir lernten zwei Amerikanerinnen kennen, die Cochin als „sophisticated“ bezeichneten, das trifft die Stimmung in Cochin eigentlich relativ gut. Eine bei Touristen besonders beliebte Kultureinrichtung ist das „Katakali Center Cochin“. Dort kann man den lokalen Tanzstil „Katakali“ bewundern. Eine Stunde vor der Aufführung schminken sich die ausschließlich männlichen Darsteller mit natürlichem Kokosöl-Farbpulver-Gemisch. Im Anschluss daran erhält man eine kurze Einführung in die Künste. Es ist echt verrückt, was ein Mensch alles mit seinem Gesichtsausdruck und Körpersprache machen kann. Mit europäischen Augen betrachtet würden wir „Katakali“ nicht als Tanz bezeichnen, sondern eher als musikalisch untermalte Pantomime. Vor der Aufführung bekommt man eine Zusammenfassung der Geschichte, die gespielt wird. Wir müssen allerdings zugeben, dass wir die Handlung nicht wirklich erkannt haben. Allerdings haben uns die tollen Kostüme und die maskenartig geschminkten Gesichter gut gefallen. Etwas Vergleichbares gibt es in unserem Kulturbereich auch nicht. Am Tag darauf wollten wir das jüdische Viertel besichtigen. In Indien gelangt man relativ günstig mit einer Riksha von A nach B. In Cochin sogar noch günstiger… man handelt dort mit den Rikshafahrern nicht um Rupien, sondern um Ladenbesuche. Wir sind also von Fort Cochin ins jüdische Viertel für 20 Rs und 2 Ladenbesuche gefahren. Das muss man vielleicht noch etwas näher erklären :-). Die Rikshafahrer bekommen eine Kommission bzw. einen Tank Benzin (davon kann man in Deutschland zurzeit wohl nur Träumen ;-)) von den Ladenbetreibern, wenn sie Touristen vor dem Laden absetzen. Das rechnet sich für die Fahrer wesentlich mehr als mit Touristen um Preise für die Rikshafahrt zu feilschen, denn auch in Indien sind die Benzinpreise gestiegen. Auf dem Weg zurück haben wir sogar gar nichts bezahlt und sind dafür in drei andere Läden gegangen – immer ohne etwas zu kaufen, weil solchen Läden einfach nur überteuert sind. Das ist natürlich eigentlich nicht Sinn des Konzepts, aus Sicht der Ladenbetreiber, wir finden es einfach nur praktisch, sollte es auch bei uns geben ;-). Im jüdischen Viertel hat sich mal wieder herausgestellt, dass es besser ist sich im Vorfeld über die Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten zu informieren. Bei unserer Ankunft hatte nämlich das Ziel unseres Ausflugs, die alte Synagoge, seit 10 Minuten geschlossen und öffnete erste wieder zwei Stunden später. Was für ein Glück, dass rund um die Synagoge zahlreiche Antiquitätenläden und ein Café zu finden sind. Mit einer Fähre ging es von Cochin nach Ernakulam von wo aus man noch einmal einen echt guten Blick auf den großen Hafen Cochins haben kann. chinesische Fischnetze




Munnar - ab ins Grüne


Geplant war der Ausflug nach Munnar ursprünglich nicht. Nach Anjuna und Arambol haben wir festgestellt, dass wir in die ursprüngliche Planung zu viele Strandtage gelegt hatten, dafür war es schlicht und einfach auch zu warm. Deshalb machten wir einen zweitätigen Abstecher in die Berge Keralas. Nach einer kurvigen, langen Bussfahrt, die uns durch herrliche Waldgebiete führte kamen wir im grünen Munnar an. Und mit „grün“ meinen wir wirklich „grün“. Der Ort ist umgeben von Teepflanzen, die systematisch auf den umliegenden Hügeln zu Plantagen angeordnet sind. Nicht ohne Grund wirbt Munnar mit dem Spruch „The world’s envy is Munnar’s pride“ (Der Neid der Welt ist Munnar’s Stolz). Neben einer Aussichtsplattform muss man in Munnar unbedingt ins „tea museum“ gehen, wurde uns gesagt. Allerdings hatten wir mehr das Gefühl, dass das Teeunternehmen durch das Musem versucht sich in ein gutes Licht zu rücken. In einem Film wie gut das besagte Unternehmen seine Arbeiter behandelt, Schulen baut, sich um die Gesundheit kümmert… Die Teeherstellung rückte dabei in den Hintergrund. Dafür hatten wir amüsante Aufklärung über die Verarbeitung der geernteten Teeblätter. Wir können uns leider nur noch an einzelne Wortfetzen erinnern (die uns auch jetzt immer noch zum Lachen bringen, für euch wahrscheinlich nicht nachvollziehbar): „for the purpose of cleaning purpose“ oder „the green coloured leaves will turn green in colour“.




Aleppy – Indiens Venedig


Es ging weiter in den Süden Keralas. Aber zunächst möchten wir euch auf ein sehr interessantes Straßenschild hinweisen. Das in den Wäldern Keralas immer mal wieder zu finden ist. Man könnte ja meinen, dass man indische Autofahrer wiederholt zum vorsichtigen Fahren oder weniger Hupen auffordern muss. Aber nein… stattdessen wird darum gebeten, die Tiere im Wald doch bitte nicht zu erschrecken („Do not scare animals“). Wie gut das uns das auch einmal gesagt wurden :-). Unserem Busfahrer hätte man eher sagen sollen, dass er den Fuß vom Gaspedal nehmen sollte, wir hatten zwischendurch wirklich Angst. Aber wir saßen schließlich in einem „Super Express Bus“ – „Selbst Schuld“ könnte man also sagen. Glücklicherweise kamen wir heil aber total geschafft in Aleppy an. Da begingen wir unseren nächsten Touristenfehlen. Wir ließen uns einem jungen Mann dazu überreden die Unterkunft für die er arbeitet anzusehen. Auf der Visitenkarte sah es noch ganz nett aus und wir waren froh, nicht nach etwas Anderem suchen zu müssen. Faulheit wird bestraft. Etwas außerhalb lag die „Ferienanlage“ – was mit das Ekligste war, was wir an Unterkünften zu sehen bekamen: verwahrloster Garten, überall Alkoholflaschen, dreckige Zimmer und zahlreiche komische Männer. Wir ergriffen die Flucht und zogen erfolgreich den Lonely Planet zur Rat. Aleppy besucht man als Tourist hauptsächlich wegen einer Backwatertour. Die Backwaters sind Kanäle, die sich kreuz und quer durch die tropische Küstenlandschaft Keralas ziehen. Aleppy ist ein guter Ausgangspunkt für eine Bootstour durch die Kanäle. Auf unserer Fahrt mit dem Kanu bekamen wir einen Eindruck des Lebens am Ufer. Außerdem fuhren mehrere Hausboote an uns vorbei. Man kann sich nämlich auch eines der äußerst luxuriösen Hausboote inklusive Flachbildfernseher und personal mieten und sich bequem für ein paar Tage durch die Gegend schippern lassen. Der Spaß ist allerdings für eine Volunteerkasse unbezahlbar.


Der "Super Express" -Bus





Varkala - perfekter Ort für einen Strandurlaub


Entlang der Klippen schlängeln sich Restaurants und Unterkünfte, am Strand liegen andere Urlauber und baden in der Sonne – einfach perfekt. Insgeheim bereuten wir es, dass wir die Zeit in Varkala von ursprünglich geplanten fünf auf zwei Tage gekürzt hatten. Für unsere Haut war es aber vielleicht besser so, da wir schon nach dem ersten Strandtag aussahen wie das berühmte indische Nationalgericht „chicken tikka“ (gegrilltes, rot-mariniertes Hünchen). Nicht nur die Sonneneinstrahlung war echt stark, sondern auch die Strömung im Meer, wir bekamen einen Eindruck davon, wie stark die natürlichen Kräfte des Wassers sein können. Und angesichts der Vorfälle in Japan hatte das Meer erst recht etwas Bedrohliches an sich. Nichtsdestotrotz hinterließ der Strand einen guten Eindruck bei uns, weil er sauber ist und schön von Klippen umgeben.




im Zug nach Chennai (Tamil Nadu)



Tamil Nadu


Mahaballipuram - Hippieflair kombiniert mit Weltkulturerbe


Nachdem man in Varkala war ist Mahaballipuram als Strandort schon etwas enttäuschend zumal wir in der Nebensaison dort waren und der Ort relativ ausgestorben war. Wir unternahmen einen tapferen Versuch die bekannten Tempelstädten zu besichtigen, mussten allerdings feststellen, dass es für eine längere Tour schon morgens um 10 Uhr schlichtweg zu heiß ist. Stattdessen machten wir die Bekanntschaft eines netten Schneiders, der an uns aus seiner Sicht wahrscheinlich ein Vermögen verdient hat ;-).





Pondicherry – kleines Frankreich inmitten von Indien


Wenn man von man von Mahaballipuram aus zwei Stunden südlich fährt, gelangt man nach Pondy bzw. Pondicherry. In der früheren französischen Kolonie ist das „savoir vivre“ der ehemaligen Kolonialherrscher in Teilen noch deutlich spürbar; schnurrgerade Straßen, Bäckereien mit Baguette, französische Straßennamen und kleine indische Omis die einen auf französisch ansprechen. Die Stadt hat wirklich ein schönes Flair. Dass wir aber immer noch im etwas chaotischen Indien sind bemerkten wir spätestens dann, als wir die Puppenausstellung im ehemaligen Leuchtturm besuchen wollten. Es stellte sich heraus, dass keine einzige Puppe ihren Weg hier her gefunden hat, sondern irgendein Ministerium dort seinen Sitz hat. Trotzdem kann man sich in Pondi ganz gut beschäftigen; neben einer Papierfabrik statteten wir auch dem nahe gelegenen Auroville einen Besuch ab. Auroville entstand aus der Vision einer Französin, genannt „The Mother“, die auf der Suche nach spiritueller Erfüllung nach Indien gekommen war. Sie träumte von einer „Stadt“, in der Menschen aller Nationalitäten zusammen leben und sich frei entfalten können. Das Auroville-Konzept ist einzigartig auf der ganzen Welt und ähnlich umstritten. Das Gebiet von Auroville umfasst mehrere „normale“ indische Dörfer. Die Aurovillianer arbeiten mit der Dorfbevölkerung zusammen, um Kunsthandwert (Kerzen, Papier, Schmuck, Räucherzubehör), Kleider und Lebensmittel herzustellen, das man in Läden in und um Pondicherry kaufen kann. Zudem ist Auroville für eine ausgefallene Architektur bekannt, da Architekten sich an keinerlei Richtlinien halten müssen. Leider kann man als Tourist diese außergewöhnlichen Bauwerke nicht besichtigen. Stattdessen machten wir eine Tour zum Touristeninfocenter, das natürlich auch Produkte von Auroville verkauft und von wo aus man das Herzstück der Anlage – den Matrimandir – zumindest auf der Entfernung ansehen kann. Es handelt sich dabei um einen großen goldenen „Golfball“, in dem die Aurovillianer meditieren können. Generell ist das Gelände wirklich wunderschön angelegt und sehr gepflegt. Wieder zurück in Pondy genossen wir französische Quiche und italienischen Kaffee bei einem Gespräch mit einem Deutschen, der seit 10 Jahren in einem indischen Ashram lebt. Die Unterhaltung war wirklich interessant, besonders in Erinnerung geblieben ist uns ein Zitat „ … die Inder zu verstehen, dass kannste ja mal ganz einparken“. Und übrigens erfuhren wir, dass Indien an seiner breitesten Stelle so lang ist, wie von Amsterdam nach Moskau und an seiner längsten von Koppenhagen nach Marrakesh. Verrückt, oder?


der Blick aus dem Hotelzimmer



Auroville (im Hintergrund der Matrimandir)


Nach knapp einer Woche an der Küste Tamil Nadus ziehen wir unseren Hut vor Anna und Claudi, die sechs Monate in diesem Klima verbracht haben. Als wir vergangenen Samstag wieder „zuhause“ in Karnataka, Bangalore ankamen waren wir einfach total erleichtert, weil es dort so viel kühler ist.


Nun sind wir also wieder zurück in Hassan. Einige Kinder sind schon in ihren Dörfern, der große Rest wird morgen fahren, so dass nur noch die vier Zehntklässler hier bleiben. Ab Mittwoch nehmen wir dann unsere Deregistration auf dem Police office in Angriff, so dass wir pünktlich am Montag unseren Flug von Bangalore nach Delhi erwischen. Indiens Hauptstadt und das Taj Mahal warten noch auf uns.


Jetzt heißt es also wirklich Abschied nehmen von Hassan und dem Hostel. Wir könnten euch noch ewig von unserer Reise erzählen und auch die Bilder sind nur ein kleiner Einblick. Aber schließlich müssen wir uns ja noch ein paar Highlights für’s Nach-Hause-Kommen aufbewahren ;-).


Wir freuen uns schon auf Euch, ihr alle zuhause!!!


Das allerletzte Mal; „Grüße aus Hassan“


Anju & Juli


Freitag, 25. Februar 2011

"Miss, you go..... me cry!"



(Zitat Nandini, Übersetzung: “Miss, wenn ihr geht, dann weine ich”)

Es ist wirklich verrückt. In der Nacht von Montag auf Dienstag soll unsere Rundreise losgehen. Wir sind nun schon fast sechs Monate in Indien und können uns noch genau daran erinnern wie wir in Mumbai gelandet sind, wie wir von Malathi vom Flughafen in Coimbatore abgeholt wurden, wie wir unsere Mentoren das erste Mal gesehen haben, wie wir von den Kindern das Hostel gezeigt bekommen haben, wie wir zum ersten Mal auf einen Field visit gegangen sind,…. diese Liste könnten wir noch ewig weiterführen, aber ihr wisst ja ziemlich gut, was wir in den letzten Monaten erlebt haben.
Seit unserem letzten Blogeintrag haben wir fröhlich weitergebastelt und genäht und auch unsere Abschiedsgeschenke sind nun fast alle fertig in der Schublade.
Am vergangenen Dienstag haben wir dann schon einmal Rundreiseluft geschnuppert und sind nach Scravanabelagola gefahren. Neben Halebid und Belur ist das die Hauptsehenswürdigkeit im Hassan-Distrikt. Es handelt sich um eine 18 m hohe Jain-Statue zu der 618 Treppenstufen hochführen. Und ja, die sind wir tatsächlich alle hoch gelaufen, auch wenn wir jetzt immer noch Muskelkater in den Waden haben :-).
unseren USB-Anschlüssen geht es übrigens immer noch nicht besser... deshalb hier ein Bild aus dem Internet

Dieser Ausflug hat unsere Vorfreude auf die Rundreise noch mehr angefacht und wir sind jetzt schon kräftig dabei alles vorzubereiten. Am ersten März werden wir mitten in der Nacht nach Hampi aufbrechen. Dort treffen wir dann auch unsere Volunteerkollegen Leah & Feli wieder mit denen wir drei Tage verbringen werden. Weiter geht es nach Goa am 5. März, wo wir Zeit in Pajim, Old Goa und Anjuna verbringen wollen. Als Nächstes führt uns unsere Reise ins schöne Kerala nach Cochin und Vakala. Außerdem steht da dann auch eine Backwatertour an. Die letzte Station im Süden ist dann die Küste von Tamil Nadu mit Mahaballipuram, Pondicherry und wahrscheinlich Auroville. Am 26. werden wir dann mit einem Nachtbus nach Bangalore fahren und von dort aus zurück ins Hostel, so dass wir am 27. März wieder in gewohnter Umgebung sind. In Hassan müssen wir schließlich noch einige Visums-Formalitäten klären und uns von allen Mitarbeitern verabschieden. Anschließend geht es dann mit dem Flugzeug von Bangalore nach Delhi, wo wir gemeinsam mit Marie und Katharina Indiens Hauptstadt sowie das nahe gelegene Taj Mahal besuchen werden. Unsere Wege werden sich dann vorerst (!!) am 11.April in Delhi trennen; ich/Juli fliege Heim nach Deutschland und ich/Anju bleibe noch bis Mitte Mai gemeinsam mit meinen Eltern im Norden von Indien. So weit unsere Pläne, kommenden Montag heißt es aber erst einmal Abschied nehmen von einem Großteil der Kinder. In Indien dauert ein Schuljahr von Mai bis März, das heißt, dass die meisten Kindern schon in den Ferien und damit zuhause in ihren Dörfern sein werden, wenn wir zurück nach Hassan kommen. Ein Teil der älteren Kinder haben noch Anfang April Prüfungen, aber die Kleinen werden wir wohl nach Montag nicht mehr sehen. Das ist irgendwie ein sehr komisches Gefühl zu wissen, dass wir den weiteren Lebensweg der Kinder mit denen wir nun ein halbes Jahr gelebt haben nicht weiter verfolgen können. Und auch wenn uns das „Miss, miiiiiiiiiss, MISS“ „Miss five o’clock“ (Zeit zu der die Spieleausleihe anfängt ;-)), begleitet von hämmerndem Klopfen an unserer Tür, manchmal wirklich auf die Nerven gehen konnte, werden wir es doch irgendwo vermissen. Man schließt die Kinder in so einer langen Zeit doch ziemlich ins Herz. Leider ist „Abschied“ auch ein Teil eines Freiwilligeneinsatzes. Nicht nur der Abschied von den Kindern wird uns schwer fallen, sondern auch der von unserer Mentorin Mona und ihren zwei Mädels, den Lehrerinnen und Köchinnen sowie der Familie des Direktors. Aber damit hat es zum Glück noch ein bisschen mehr Zeit, schließlich werden wir sie alle noch einmal Ende März wieder sehen. Im Moment mischen sich in unseren Köpfen Gedanken an den Abschied von den Kindern mit Vorfreude auf die Rundreise.
Und so werden wir heute Abend noch Märchen erzählen und nähen wie die Weltmeister, um die verbleibende Zeit noch auszunutzen.

Wir melden uns nach der Rundreise noch einmal bei euch!
Bis dahin drückt uns die Daumen.
Alles Liebe
Anju & Juli

Was uns so alles in den nächsten Wochen erwartet....



Hampi



Markt in Anjuna (Goa)

Panjim (Goa)

Panjim (Goa)

Cochin (Kerala)

Kathakali, traditioneller Tanz (Kerala)

Backwatertour (Kerala)

Vakala (Kerala)

Vakala

Mahaballipuram (Tamil Nadu)

Auroville (Tamil Nadu)

Cafe coffee Day (überall :-))

Pondicherry (Tamil Nadu

Delhi

Delhi

Taj Mahal

.... Indien halt ;-)))

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