Mittwoch, 9. Februar 2011

Vier Elefanten, vier Volunteers und zwei Tempel



Ende Januar fand im KKID der letzte Workshop in Indien für die KKS-Freiwilligen 2010/11 statt.
Besonderheit dieses Workshops waren die neun „externen“ Volunteers. Sie alle wurden nicht von der Karl Kübel Stiftung sondern vom ASB und dem „internationalen Bund“ entsendet und bleiben im Gegensatz zu uns ein ganzes Jahr in Indien. Ihre Arbeitsfelder unterscheiden sich zum Teil völlig von denen der Karl Kübe-Projekten – so arbeiten z.B. zwei Mädels in einer Schule für Blinde in Pune. In den vergangenen Monaten erlernten sie die „Braille“-Schrift (international gültige Blindenschrift, bestehend aus sechs ertastbaren Punkten) und unterstützen ihre Schüler durch Physiotherapie. Außerdem fanden wir es sehr beeindruckend, dass eine weitere Freiwillige alleine bei einer indischen Gastfamilie lebt, die nahezu kein Englisch spricht. Ihre Art mit dieser Situation und den Kommunikationsschwierigkeiten sogar über Telefon souverän umzugehen, fanden wir wirklich beeindruckend. Zwei weitere junge Frauen machen eine Arbeit, die einem ungeheuren Respekt abringt – sie arbeiten in einem staatlichen indischen Krankenhaus. Die Beiden sind gelernte Krankenschwestern und mussten sich, nicht nur was die Hygienestandards angeht, doch sehr umgewöhnen…
Die vier weiteren „externen“ Seminarteilnehmer arbeiten in staatlichen Schulen als zusätzliche Lehrkräfte.
Durch diese neuen, spannenden Bekanntschaften ist uns wieder einmal bewusst geworden, wie unglaublich vielseitig die Erfahrungen sind, die Freiwillige in ein- und demselben Land sammeln können. Gleichzeitig verbinden einen all diese Erfahrungen und der Gesprächsstoff geht nie aus!






"Passing the Bangles" mit indischen Schülern, die uns während des Seminars besuchten




Liebe Katha, Charlotte, Carina, Kristina, Ruth, Marie, Mona und Ronja – wir wünschen euch noch weitere tolle sechs Monate, viel Kraft und vor allem Spaß!
Lieber Pascal, dir natürlich auch alles Gute und einen guten Start zurück in Deutschland!
Wenn wir nun schon mal bei den Grüßen sind dürfen wir natürlich auch unsere „Magic Malathi“ nicht vergessen…
Dear magic Malathi, we want to thank you again fort he nice tie we spent together! You are an amazing and “energizing” person and we can’t imagine anybody being a better “Mentor of the mentors”… Please give our warm regards also to the whole KKID staff, who always made us feel welcome in our second Indian home!

Malathi haben wir nun zum letzen Mal im Rahmen eines Seminars gesehen… Unter anderem ging es deshalb natürlich um das Ende unserer Zeit im Projekt und die Gestaltung des Abschieds. Außerdem diskutierten wir über Konflikte und mögliche Lösungen, sowie über unsere Rolle als Volunteer und tauschen uns über Lehrmethoden, Spiel- und Bastelmöglichkeiten aus.


lecker Essen in "Little Italy"






gemütliche Abende unter Volunteers

An einem freien Nachmittag zeigen uns Katja und Charlotte ihr nahe gelegenes Projekt. Da NMCT ebenfalls ein Hostel unterhält, war dieser Besuch besonders für uns sehr interessant. 28 strahlende Mädchen begrüßten uns im „Abaya“und begeisterten mit ihren guten Englischkenntnissen.



"apadölasjlfjaö" (Spielen mit den Abaya-Mädels)

Ein weiteres Highlight des Workshops fand außerplanmäßig statt…
In unserer ersten Woche in Indien erzählten uns die Mitarbeiter des KKIDs, dass in den Springbrunnen auf dem Gelände kein Wasser sei, weil das Elefanten anlocke… ELEFANTEN?! Moment,… was, wie, WO?!?!
Das KKID liegt in einem wunderschönen Talkessel zwischen dicht bewaldeten Bergflanken (hätte Lage technisch absolut Potential für eine Wellness-farm für gestresste Stadtmenschen). Aber nicht nur Menschen sondern auch viele verschiedene Tierarten fühlen sich in dieser Umgebung sehr wohl… wilde Pfaue, große Schmetterlinge und Käfer, Geckos und andere größere Echsen – mit all diesen Arten hatten wir zuvor schon Bekanntschaft gemacht – und am vorletzten Workshoptag machte „magic Malathi“ ihr Versprechen, uns die wilden Elefanten aus den Bergen zu zeigen, tatsächlich noch wahr.
Drei große und ein etwas kleinerer Dickhäuter passierten das Tor des KKID-Geländes in kaum 20m Entfernung. Die Aufregung der Volunteers war groß… und die des KKID-Staff noch viel größer, als plötzlich die gesammelte Mannschaft mit Kameras bewaffnet auf die Tiere zustürmte… Elefanten gelten in dieser Umgebung als gefährlich, weil sich ihr Lebensraum mit dem sich immer weiter vergrößernden Raum der Menschen überschneidet. Deshalb kommt es öfter zu Unfällen – manchmal auch mit tödlichem Ausgang. Man sollte aus diesem Grund die Straße, die von Coimbatore zum KKID führt nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr passieren. Als weitere Vorsichtsmaßnahme gibt es nahe des Geländes eine Art Forstbüro, dessen Angestellten bei „Elefantengefahr im Verzug“ die Tiere mit Schüssen weg vom Dorf und der Straße treiben.
All dies haben wir natürlich vergessen und waren einfach nur begeistert von dem Anblick. Für viele war es bis dahin nahezu unvorstellbar, dass so große Tiere tatsächlich in freier Wildbahn leben. Im Rahmen von Fernsehsendungen hat man solche Bilder schon gesehen, aber wirkich bewusst wird einem diese Tatsache erst, wenn man die Tiere mit eigenen Augen in ihrem natürlichen Lebensraum sieht.






alle wollen die Elefanten sehen

Nach fünf Tagen in Coimbatore ging es wieder zurück nach Hassan – in Begleitung von Marie und Katharina, die ihren Interprojectvisit bei uns machten. Wir zeigten ihnen „unser“ Hostel und Hassan, spielten mit den Kids, performten beim „cultural evening“, kochten zusammen und feierten Jules/meinen Geburtstag.



vier Volunteers in einem Raum.... ohne Worte ;-)


Kerzen auspusten...





Es war wirklich eine schöne Zeit – mit einem besonderen Höhepunkt. Der Direktor, seine Frau und Ajith (sein jüngerer Sohn) luden uns auf eine Tour zu den beiden großen Sehenswürdigkeiten der Region ein – den Tempelanlagen von Halebid und Belur. Wie immer sagen Bilder mehr als tausend Worte…

















Chaitan (traurigerweise "ehemaliger" Fahrer von Prachodana, Direktor, Ajith, Madame, Anju, Katharina, Marie, Juli





Was wir da genau essen, wissen wir nicht. Aber es hat lecker geschmeckt. Ein indischer ganz gesunder Snack, der aussieht wie rohe Kichererbsen und man hat viel Spaß dabei ihn zu essen


Picknick in Halebid mit selbstgemachtem Lunch von Madame












Soviel zu unseren Erlebnissen Ende Januar.
Liebe Grüße und bis bald!

Anju & Juli




2 Kommentare:

  1. Beeindruckend, wirklich beeindruckend - was die Freiwilligen so alles leisten !!! Wirklich klasse und für die Menschen in Indien bestimmt richtig wichtig und toll !
    Diese Bilder sind ja wieder echt der Knaller vor allem die Elefanten - WAHNSINN !!!
    Danke euch ZWEI - ganz toller Bericht und noch viele gute Erfahrungen und Erlebnisse in euren letzten Monaten !!!
    Gruß
    Heidi

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  2. Danke für den schönen Bericht, auch mit unserem riskanten Elefantenabenteuer.
    Danke auch für eure schöne Nähaktion im Kleider reparieren, das würde sicher auch noch in einen Blog passen.
    Ich bin dann mal weg, in Sri Lanka, also um die Ecke!

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